Zeitgeschichte

Zeitgeschichte

"Garlitz erzählt Geschichte" Unsere Dorfgeschichte - kurz zusammengefasst

 

Mittelalterliche Anfänge: Hervorgegangen aus einer Gründung des Domstiftes Brandenburg wird Garlitz als ein Angerdorf angelegt. Über Jahrhunderte prägen Landwirtschaft und Handwerk das Dorf.

 

Milch und Honig jedoch fließen nicht. Bis in die frühe Neuzeit befindet sich Garlitz in einen vergessenen Winkel der Welt, am Rande einer ursprüngliche Wasserwildnis die sich über 50 km weit Richtung Norden erstreckt.

 

18. Jahrhundert: Wir formen eine neue Landschaft: Zur Erweiterung der landwirtschaftlichen Fläche wird Garlitz ab dem März 1718 in die Moderne katapultiert. Mit dem ersten Spatenstich zur Trockenlegung des Havelländischen Luchs verändert sich die Landschaft

von Grund auf. Die heutige Kulturlandschaft mit ihren weiten, offenen Wiesen bildet sich heraus. Bewohner vor Ort sind gezwungen ihre jahrhundertealte Lebensweise den veränderten Bedingungen anzupassen.

 

19. Jahrhundert: Wir bauen unser Dorf neu auf: Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts drängen sich kleine reedbedeckte Fachwerkhäuser mit zahlreichen Nebengelassen um die Dorfkirche. 1822 brennt der Kernbestand des Dorfes nieder. Modernen brandschutztechnischen Erkenntnissen folgend wird das Dorf mit weiter auseinander gerückten Höfen neu angelegt. Konsequent kommen ab sofort Ziegel als Baumaterial zum Einsatz. Der alte Dorfkern ist ein Produkt dieser Epoche.

850-Jahre Garlitz
Bischof Wilar
Bauernansiedlung im Havelland

20. Jahrhundert: Wir wachsen zu einer neuen Gemeinschaft zusammen: Im 20. Jahrhundert führen zwei Weltkriege sowie fünf verschiedene Herrschaftssysteme zu einem nahezu kompletten Bevölkerungsaustausch. Wer von den Garlitzern nicht bereits im 2. Weltkrieg stirbt, flüchtet in den Westen. Von Osten kommend nehmen Vertriebene das Dorf in Besitz. Nach der deutschen Wiedervereinigung entschließen sich zahlreiche Menschen aus den alten und neuen Bundesländern nach Garlitz zu ziehen.

 

21. Jahrhundert: Wir gestalten weiter gemeinsam unsere Zukunft: Das neue Jahrhundert bringt neue Herausforderungen. Zum Überleben der Großtrappen, einer vom Aussterben bedrohten Vogelart, werden landwirtschaftliche Flächen im großen Umfang unter Naturschutz gestellt. In  dem Garlitzer Landwirte konsequent auf ökologischen Landbau umstellen, gelingt es Ihnen die bäuerliche Tradition des Dorfes weiterzuführen. Großräumig betrachtet gerät Garlitz ins Spannungsfeld zwischen dynamischer Hauptstadtregion und dem Berlin fernen, ruralen Raum. Mit einer Fahrtstunde nach Osten rückt unser Dorf in den Pendlerbereich Berlins.

 

Weniger als eine Fahrstunde Richtung Westen hingegen befinden wir uns im Landkreis Stendal Altmark, der laut Prognose Zukunftsatlas den letzten Platz belegt.

 

In der Ausgangssituation stellt Garlitz ein typisches märkisches Dorf dar. Wir verfügen z.B. über kein Schloss und besitzen noch nicht einmal ein eingetragenes Denkmal. Angesichts des demographischen Wandels sowie weit verbreiteter Landflucht gibt es bei uns jedoch keinen Leerstand, wir verzeichnen Zuzug und verfügen über ein sehr aktives Dorfleben. Menschen mit unterschiedlicher Biografie und Herkunft sowie diversen Lebensentwürfen werden Nachbarn. Uns eint der Wunsch nach Leben auf dem Lande, im Einklang mit der Natur sowie Teilnahme in einer lebendigen Gemeinschaft.

Der 30-jährige Krieg
Bücherturm zur Garlitzer Geschichte
Flucht zum Ende des Krieges

Der stetige Wandel ist unser Begleiter. Wir wissen um die Geschichte unseres kleinen Dorfes und bewahren dessen Grundlagen. Gleichzeitig entwickeln wir aufeinander abgestimmt unsere Potentiale und gestalten gemeinsam die Zukunft unseres Dorfes.